Spaltleder

Sie sind durch das Abtrennen der den Narben tragenden Schicht auf beiden Außenflächen rau. Die dem Spaltmesser zugewandte Flache wird in den meisten Fällen als Oberfläche angesehen und entsprechend bearbeitet, so dass auch hier unterschieden werden muss zwischen
zugerichteten Spaltledern,
beschichteten Spaltledern und
Spaltvelourledern.
In der Fläche werden die Spaltleder auf die kernigen Teile begrenzt, so dass die bevorzugte Handelsform der Rindspalte die Doppelcroupons sind. Zur Abgrenzung der von der Struktur her festen Fleisch- oder Unterspalte von den Mittelspalten werden die Spalte beim Sortieren auf der Unterseite auf Restanteile des subcutanen Adernetzes oder auf anhaftende Reste des Unterhautbindegewebes geprüft.

Zugerichtete Spaltleder

Um eine den zugerichteten Narbenledern vergleichbare Oberfläche zu erhalten, müssen die Spaltleder zur Abdeckung der rauen Spaltoberfläche eine insgesamt dickere Zurichtschicht erhalten. Diese kann dann noch - wie auch zugerichtete Narbenleder - mit verschiedenen Prägungen versehen werden. Beim Anschneiden derartiger Spaltleder ist im Querschnitt zu erkennen, dass die Zurichtung auf den kompakten Fasern der Retikularschicht aufsitzt, d. h. dass zum Unterschied zu zugerichteten Narbenledern die Narbenschicht und auch zu korrigierten Ledern die feineren Fasern der oberen Papillarschicht fehlen. Nach dem Ablösen der Zurichtung mit entsprechenden Lösemitteln wird die raue Spaltlederoberfläche sichtbar.

© Lederpedia

Beschichtete Spaltleder

Beschichtete Spalte sind im Gegensatz zu der aus einzelnen Aufträgen auf dem Leder aufgebauten Deckschicht mit einer Folie kaschiert worden. Nur wenn die aufgebrachte Schicht dicker als 0,15mm ist, muss die Bezeichnung "beschichtet" verwendet werden. Weiterhin entscheidet das Dickenverhältnis von Leder zur Folie, ob es sich bei der Bezeichnung noch um Leder handelt oder nicht.

© Lederpedia

Spaltvelourleder


Spaltvelourleder sind meist auf der Spaltoberseite geschliffen worden, so dass auch hier die Prüfung der Fleischseite möglich ist, die Hinweise darauf gibt, ob ein Fleisch- oder Mittelspalt vorliegt. Mittelspalte werden als Versteifungsmaterial und zu Verstärkungen eingesetzt, da die Festigkeit dieses Leders zur alleinigen Verwendung meist nicht ausreicht. Diese Spalte zeigen beidseitig gleichmäßig raue Oberflächen aus dem Innern der Retikularschicht, so dass subcutane Adern ebenso fehlen wie Unterhautbindegewebereste. Nur in besonderen Fällen werden Mittelspalte auch zugerichtet (Aktentaschen-Zwischenwände usw.).

© Lederpedia