Lederpflege

Grundsätzlich alle Hilfsmittel vor Anwendung an einer nicht sichtbaren Stelle ausprobieren und mögliche Reaktionen 1 - 2 Tage abwarten.

Man unterscheidet zwischen Pflege, Reinigung, Rückfettung und Imprägnierung

Tägliche Pflege

Zur täglichen Pflege reicht ein Abbürsten mit einer weichen Rosshaarbürste (besonders bei Rauhleder wie Nubuk und Velours) um Krümel und Staubreste zu entfernen. Ebenso ist ein Abwischen der Leder mit einem feuchten, echten Fensterleder (Sämischleder) oder einem fusselfreien Baumwolllappen völlig ausreichend. Das Fensterleder oder der fusselfreie Baumwolllappen sollte dabei unbedingt mit destilliertem Wasser durchfeuchtet und wieder gut ausgewrungen werden. Kein nasses Abwischen, nur feucht.

Monatliche Pflege

Eine wöchentliche oder monatliche Pflege ist abhängig vom Gebrauch der Leder. Grundsätzlich kann man nach Bedarf die Pflege als milde Reinigung und Rückfettung gleichzeitig durchführen. Dazu sollte man einen fusselfreien Baumwolllappen mit einer geeigneten Lederseifenlösung / Lederreinungsmittel durchfeuchten und auswringen. Mit dem Baumwolllappen druckfrei die gesamte Lederoberfläche abreiben, bzw. abwischen. Bei stark ausgeprägtem Nubukeffekt, Velourledern oder bei sehr staubempfindlichen, bzw. statisch aufladbaren Ledern sollte anstatt des Baumwolllappens wiederum ein Fensterleder benutzt werden. Dieses kann ebenfalls wie oben beschrieben mit geeigneten Lederseifenlösungen /Lederreinigungsmitteln durchfeuchtet werden.

Reinigung

Bei Verkrustungen oder oberflächlich anhaftenden Schmutzpartikeln auf der Lederoberfläche kann, nach der Lederseifenbehandlung, ein Lederradierer verwendet werden. Bei Velours- oder Nubukleder kann zur Trockenreinigung von oberflächlich anhaftenden Schmutzpartikeln ein Reibkissen verwendet werden. Diese sollten aber vorsichtig und mit viel Gefühl benutzt werden. Flächendeckende Reinigung bei Verschmutzung kann man gut mit Reinigungsschäumen erreichen. Diese Schäume haben oft eine leicht rückfettende, farbvertiefende und imprägnierende Wirkung. Sanftreiniger sollten wirklich nur bei deutlich sichtbaren flächigen Verschmutzungen verwendet werden. Bei Fettflecken von Speisen oder Gebrauchsspuren, besonders im Kopf- und Nackenbereich auf Lederpolstern, können besondere Fettlösesprays eingesetzt werden. Für die Entfernung von Kugelschreiberstrichen oder sonstigen farbigen Verschmutzungen müssen spezielle Reiniger verwendet werden.

Rückfettung

Wenn wie unter Tägliche und Monatliche Pflege vorgegangen wurde und das Leder keinen besonderen bzw. außergewöhnlichen Bedingungen ausgesetzt wird, ist ein Rückfetten in der Regel nicht notwendig. Wenn doch, weil das Leder bereits hart und spröde erscheint oder deutlich an Weichheit verliert, kann rückgefettet werden. Eine stetige grundlose Rückfettung wird das Leder zerstören, bzw. die vom Leder gewünschten Eigenschaften erheblich verschlechtern. Rückfettungsmittel, wie Pflegelotionen und Pflegecremes sind äußerst vorsichtig anzuwenden. Eine Überfettung kann schnell erfolgen und bei unzugerichteten Ledern oder Nubuk und Velourledern kann eine ungewollte Verdunkelung und Verspeckung eintreten. Wie immer, bei der Anwendung jeglicher Hilfsmittel, den Hinweis auf eine Probeanwendung an einer nicht sichtbaren Stelle unter Beachtung möglicher Reaktionszeiten von 1 - 2 Tagen nicht vergessen. Die Verwendung von Hausmitteln oder Körperlotionen, bzw. Körpercremes und Lebensmittel sind absolut zu vermeiden. Ranzigkeit, Vergilbung, Abrieb, Verlust der Reißfestigkeit und Atmungsaktivität sind nur einige negative Auswirkungen die möglich sind.

Imprägnierung

Grundsätzlich sollten alle im Handel befindlichen Fertigleder und daraus entstehende Produkte für Ihren Einsatzzweck ausreichend ausgerüstet sein. Unabhängig davon, ob ein Leder gedeckt oder Anilin in den Handel gerät, muss der jeweilige Verwendungszweck des Leders eingestellt sein. Wie z.B. die Wassertropfenechtheit und Wasserabweisung bei Bekleidungsleder oder Farbechtheit bei Möbelleder und Täschnerleder. Wird der Kunde direkt nach dem Kauf eines Artikels auf eine z.B. notwendige Imprägnierung hingewiesen, sollte der „Fachverkäufer“ das passende und vom Hersteller freigegebene Imprägnierungsmittel anbieten oder wenigstens nennen.

Die auf Wasserbasis konfektionierten Pumpsprays sind eine echte Alternative. Aufgrund der lösungsmittelfreien Anwendung erreichen sie aber nicht die gleiche Hydro- und Oleophobierwirkung.

 

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